Auto Sommerreifen
Besuchst du gerade eine Fahrschule, dann hast du dich mit vielen neuen Dingen zu befassen
Beim VKU in Zürich lernst du die Verkehrsregeln, im Nothelferkurs erfährst du, wie du dich wirksam in Not- und Gefahrensituationen verhältst und am wichtigsten ist natürlich die Fahrpraxis. Da das Autofahren eine sehr praktische Angelegenheit ist, kannst du es nicht vermeiden, dich ein wenig mit der Technik rund ums Kraftfahrzeug vertraut zu machen.
Die meisten angehenden Fahrer beschäftigen sich vor allem gerne mit Bauteilen wie dem Motor oder dem Getriebe - ein wichtiger Bestandteil kommt beim Interesse oft zu kurz: die Reifen.
Deshalb erklären wir dir hier, was Sommerreifen sind, wie sie sich von Winterreifen unterscheiden und wie sich die gesetzlichen Bestimmungen über die Bereifung in der Schweiz gestalten.
Für welche Situationen eignen sich Sommerreifen?
Der Begriff ist ein wenig irreführend, denn du kannst die Reifen nicht nur bei sommerlichen Bedingungen nutzen. Das bedeutet, dass diese Reifen deinem Fahrzeug auch bei regennasser Fahrbahn guten Halt geben. Eine Besonderheit gibt es jedoch: Sie eignen sich nicht, wenn du auf vereisten oder verschneiten Strassen unterwegs bist.
Nun fragst du dich vielleicht, warum du nicht ständig mit Winterreifen unterwegs sein solltest - schliesslich schneit es regelmässig im Winter und auch die Fahrbahnen sind gelegentlich vereist.
Grundsätzlich ist diese Überlegung richtig: Du kannst Winterreifen auch bei sommerlichen Witterungsbedingungen nutzen.
Dies ist jedoch keine Idee.
Dazu werfen wir einen Blick auf die Materialphysik: Die Gummimischung von Reifen, die speziell für den Sommer geeignet sind, bleibt bei höheren Aussentemperaturen fest. Diese Festigkeit führt dazu, dass die Abnutzung im Sommer geringer bleibt.
Sommerbereifung erreicht zudem bessere Werte bei der Haftreibung unter nassen Bedingungen und beim Rollwiderstand.
Diese Kennzahlen haben einen direkten Einfluss auf deinen Kraftstoffverbrauch; wie du im theoretischen Unterricht gelernt hast, ist eine umweltschonende Fahrweise wichtig für jeden Fahrer.
Würdest du bei hohen Temperaturen permanent mit einer Winterbereifung fahren, würden sich gleich drei negative Folgen daraus ergeben:
1. Der Verschleiss deiner Reifen ist übermässig stark. Du riskierst eine schnelle Abnutzung des Profils, wodurch sich die Notwendigkeit eines Reifenwechsels ergibt. Dies verursacht Kosten: Kosten für die Reifen, Kosten für die Werkstatt. Und natürlich kosten dich häufige Werkstattbesuche Zeit.
2. Dein Kraftstoffverbrauch ist unnötig hoch und auch dies führt zu höheren Kosten.
3. Sowohl durch den Verschleiss der Reifen als auch durch den erhöhten Kraftstoffverbrauch belastest du die Umwelt.
Zudem ist dein Bremsweg bei höheren Temperaturen kürzer, wenn du mit Reifen für den Sommer unterwegs bist. In einer kritischen Verkehrssituation kann die richtige Bereifung darüber entscheiden, ob du in einen Unfall verwickelt wirst. Reifen für den Sommer leisten deshalb ihren Beitrag, dass du deine Kenntnisse aus dem Nothelferkurs nicht anwenden musst.
Du siehst, dass es keine gute Idee ist, das ganze Jahr über mit Winterreifen unterwegs zu sein.
Musst du deine Sommerreifen gegen Winterreifen tauschen, wenn es schneit?
Es gibt in der Schweiz keine gesetzliche Regelung, die bestimmt, wann die Sommerbereifung zu entfernen ist. Häufig ist diese Aussage verkürzt im Internet zu finden, sie ist allerdings missverständlich und gefährlich.
Richtig ist, dass es zwar keine gesetzlichen Vorschriften über die Bereifung gibt, du aber mit einer Busse rechnen musst, wenn die falsche Bereifung dazu führt, dass du dein Auto nicht mehr kontrollieren kannst.
Verursachst du einen Unfall, musst du mit einer empfindlichen Mithaftung rechnen.
Welche gesetzlichen Anforderungen gelten für Sommerreifen?
Die Schweiz schreibt eine Mindestprofiltiefe der Reifen von 1,6 Millimetern vor. Dieser Wert gilt auch in den Nachbarländern Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich und Deutschland. Einige europäische Länder schreiben höhere Mindestprofiltiefen vor. Informiere dich deshalb über die vor Ort geltenden gesetzlichen Bestimmungen, wenn du nach Erwerb deiner Fahrberechtigung mit deinem Auto eine Reise ins Ausland unternehmen möchtest.
In der Schweiz (und anderswo) solltest du die Profiltiefe deiner Reifen stets überprüfen. Wirst du kontrolliert und deine Profiltiefe unterschreitet den Mindestwert von 1,6 Millimetern, so musst du mit einer saftigen Busse rechnen; auch in anderen Ländern wirst du in diesem Fall mit Strafzahlungen belegt.
Verursachst du einen Unfall, darf dir die Polizei den Führerausweis entziehen und es ist sogar möglich, dass ein Strafverfahren auf dich zukommt.
Und als wäre dies alles nicht genug, droht dir eine Kürzung oder vollständige Versagung der Versicherungsleistung im Schadensfall.
Gleiches gilt, wenn du mit Sommerreifen unterwegs bist, obwohl die Witterungsbedingungen eine Winterbereifung erforderlich machen.
Dies sind mehr als überzeugende Gründe, warum du deine Profiltiefe regelmäßig kontrollieren und auf eine witterungsangemessene Bereifung achten solltest.
Warum vor allem in der Schweiz die richtige Bereifung wichtig ist
Viele Kraftfahrer aus der Schweiz, aber auch aus anderen Ländern schätzen die hiesigen Strassen: Sie ermöglichen lange Serpentinenfahrten mit einem grossartigen Blick auf das umgebende Land und das Befahren von Pässen, die oft mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel liegen.
An die Bereifung stellt dies verschiedene Ansprüche:
Die Strassen sind mit zahlreichen steilen Anstiegen und scharfen Kurven gespickt, insbesondere in den gebirgigen Regionen. Diese Strassenführung setzt deinen Reifen ausserordentlichen Belastungen aus und stellt hohe Ansprüche an ihre Griffigkeit und Stabilität.
Das Material deiner Reifen wird zudem durch die Witterungsbedingungen immer wieder einer Probe unterzogen: Im Sommer ist es in der Schweiz oft warm oder gar heiss, während es im Winter vor allem in den höheren Lagen sehr kalt wird. Um dich sicher im Strassenverkehr zu bewegen und den Verschleiss deiner Bereifung so gering wie möglich zu halten, solltest du deshalb stets überprüfen, ob deine gerade genutzten Reifen den Umweltbedingungen angemessen sind.
Vergiss nicht, dass Fahrzeuge, die in gebirgigen Regionen genutzt werden, oft schwerer sind als Fahrzeuge, die in ebenen Gebieten oder im Stadtverkehr gefahren werden. Das höhere Gewicht der Kraftfahrzeuge ermöglicht eine bessere Kontrolle des Fahrzeugs, führt jedoch ebenso zu einer stärkeren Belastung der Reifen.
Deine Fahrschule berät dich in allen Fragen rund ums Fahren
Du hast noch Fragen zu Sommerreifen oder anderen Themen rund ums Auto? Stelle diese gerne beim VKU in Oerlikon oder wende dich direkt an deinen Fahrlehrer. Dieser beantwortet dir alle Fragen zu den gesetzlichen Vorschriften und zur Technik und hat sicher noch weitere hilfreiche Tipps für dich parat, die dir später auf allen Strassen weiterhelfen werden.
Du möchtest deinen Fahrausweis erwerben, aber weisst noch nicht, welche Fahrschule in Oerlikon die richtige für dich ist? Dann melde dich gleich bei uns an! Hier erhältst du eine umfassende Fahrausbildung aus einem Guss - vom Verkehrskundeunterricht über den Nothelferkurs bis hin zur letzten Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung!
Fazit
Zwar gibt es in der Schweiz keine gesetzlichen Vorschriften, wann du Sommerreifen nutzen darfst, doch du bist selbst verantwortlich, die Bereifung zu wählen, die den Witterungsbedingungen angemessen ist. Wenn du diese Sorgfalt ausser Acht lässt, drohen dir empfindliche Konsequenzen.
Stelle deshalb sicher, dass du stets mit der richtigen Bereifung unterwegs bist.
Überlege auch, in welchen Regionen du besonders häufig unterwegs bist. Du kannst dir auch deine eigenen Vorteile vor Augen führen, die dich motivieren, die Wahl der Reifen sorgfältig zu treffen: Du sparst Kosten, und zwar durch einen geringeren Verschleiss der Reifen einerseits und niedrigere Kraftstoffkosten andererseits, und du tust der Umwelt etwas Gutes.
Bei weiteren Fragen rund um die Bereifung und anderen technischen Aspekten wendest du dich gerne an deinen Fahrlehrer.