Fahrfähigkeit beim Autofahren
Ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrssicherheit ist die Voraussetzung, dass alle Verkehrsteilnehmer fahrtüchtig sind. Als sogenannte Fahrfähigkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, auch in ungewohnten oder überraschenden Situation noch adäquat reagieren zu können. Da insbesondere die Einnahme von Medikamenten und Alkohol die geistigen und körperlichen Reaktionsfähigkeiten teilweise stark beeinflussen können, gibt es gesetzliche Regelungen, die Lernfahrer im VKU der Fahrschule lernen.
Gesetzliche Regelungen zum Führen eines Fahrzeugs
Da eine mangelnde Fahrfähigkeit massive Auswirkungen auf die Sicherheit im Strassenverkehr haben kann, gibt es dazu gesetzliche Regelungen. In Artikel 31 des Strassenverkehrsgesetzes ist festgehalten, dass diejenigen Personen, die nicht über die notwendige körperliche und geistige Vermögen verfügen, kein Fahrzeug fahren dürfen. Dabei werden insbesondere Medikamente, Alkohol und Betäubungsmittel als Faktoren angeführt. Darüber hinaus dürfen auch Mitfahrer sowie die Beladung des Fahrzeugs den Fahrer nicht in seiner Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Artikel 91 des Strassenverkehrsgesetzes regelt schliesslich die Konsequenz der Missachtung dieser Regelungen. Wer fahrunfähig unterwegs ist, muss mit einer Busse oder sogar mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren rechnen.
Auto fahren nach der Einnahme von Medikamenten
Einen besonderen Teil in der Gesetzgebung nimmt die Einnahme von Medikamenten ein. Einige Arzneimittel können die Tüchtigkeit stark beeinflussen. Dabei handelt es sich häufig um Schmerzmittel, Mittel gegen Fieber oder Entzündungen sowie Allergiemittel und Antidepressiva. Natürlich gehören auch Schlaf- und Beruhigungsmittel zu dieser Liste. Solche Medikamente wirken sich beruhigend auf das Nervensystem aus und haben eine abschwächende Wirkung auf die Reaktionsfähigkeit. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Fahrers verringert.
Abseits der typischen Medikamente sollten Führer von Fahrzeugen auch bei Augentropfen Vorsicht walten lassen. Diese können die Sehfähigkeit negativ beeinflussen.
Fahrer sollten nicht zuletzt darauf achten, dass es bei der Einnahme mehrerer Medikamente zu Wechselwirkungen kommen kann. Dadurch kann die Wirkung der Mittel verstärkt werden oder es kommt zu unerwünschten Nebenwirkungen. Vor der Einnahme sollte daher über die Verpackung der Medikamente oder im Gespräch mit dem Arzt geklärt werden, ob eine Einnahme der jeweiligen Mittel fahruntüchtig machen kann.
Fahruntüchtigkeit nach dem Konsum von Alkohol
Den meisten Fahrern ist bewusst, dass der Konsum von Alkohol Auswirkungen auf die Eignung zum Führen eines Fahrzeugs haben kann. Nichtsdestotrotz wird dies nicht selten missachtet, was dramatische Folgen haben kann. Immerhin sind alkoholisierte Fahrer eine immense Gefahr für den Strassenverkehr: Bei jedem achten Unfall mit Todesfolge ist ein alkoholisierter Fahrer beteiligt.
Für die Prüfung der Fahrfähigkeit gibt es Promillegrenzen. Diese Prüfungen werden nach Unfällen oder anlasslos bei Kontrollen durchgeführt. Wird im Blut eine Alkoholkonzentration von 0,5 Promille oder mehr oder im Atem eine Alkoholkonzentration von 0,25 mg oder mehr festgestellt, gilt der Fahrer als fahrunfähig. Wer mit 0,5 bis 0,79 Promille im Blut am Steuer sitzt, begeht eine leichte Widerhandlung. Überschreitet der Alkoholgehalt im Körper diese Grenze und liegt bei 0,8 Promille oder höher, handelt es sich um eine schwere Widerhandlung. Als Folge wird der Führerschein für mindestens drei Monate entzogen.
Hier muss beachtet werden, dass auch ohne direkten Alkoholkonsum die Fahrfähigkeit beeinträchtigt sein kann. So ist in Mitteln gegen Husten und gegen Magenbeschwerden nicht selten Alkohol enthalten, der sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit auswirken kann. Auch hier sollten Fahrer also einen Blick auf den Beipacktext werfen und sicherstellen, dass die Fahrtüchtigkeit auch nach Einnahme erhalten bleibt.
Weitere Faktoren, die die Fahrfähigkeit beeinträchtigen: Schlafmangel und Emotionen
Neben Alkohol und Medikamente gibt es noch einige andere Faktoren, die Fahrer beachten sollten. So ist Übermüdung und der damit oft einhergehende Sekundenschlaf ein häufiger Unfallverursacher. Gerade nachts, bei mehrstündigen. Fahrten oder ohne ausreichend Schlaf kann es schwierig sein, noch konzentriert zu fahren. Warnzeichen können häufiges Blinzeln und Gähnen sein. Auch, wer Probleme mit dem Einhalten der Spur oder der Wahrnehmung von Strassenschildern hat, sollte nicht mehr weiterfahren. In diesem Fall sollten Fahrer lieber eine Pause machen und sich entweder abholen lassen oder das Auto parken und eine Weile schlafen.
Ein erhöhtes Unfallrisiko liegt zudem auch bei extremen Verstimmungen vor. Wer besonders wütend oder gestresst ist, sollte sich lieber nicht ans Lenkrad setzen. Auch starke Gefühle können sich negativ auf das Fahrgefühl auswirken und zu einer Gefahr im Strassenverkehr werden, da hier unter anderem die Entscheidungsfindung und die Fahrgeschwindigkeit beeinflusst werden können. In solchen Fällen sollten Fahrer ebenfalls erst eine Pause machen und sich beruhigen, bevor sie sich wieder hinter das Lenkrad begeben. Tief durchatmen und langsam bis zehn zählen kann dabei in vielen Fällen schon ausreichen, um die eigenen Emotionen wieder zu regulieren.
Fazit
Fahrer müssen einige Aspekte beachten, wenn es um die Fahrfähigkeit geht. Gerade Fahranfängern fällt es oft schwer, den Überblick zu behalten und auf alle Einflüsse zu achten. In der Fahrschule kann dieses Wissen erworben und aufgefrischt werden: Diese Themen werden in unserem lehrreichen Verkehrskundeunterricht anschaulich unterrichtet. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Gefahren und Konsequenzen der einzelnen Einflussfaktoren lernst Du, das Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit zu stärken.